Bischof besichtigt Bezirksklinikum Mainkofen
Über hohen geistlichen Besuch freuten sich die Verantwortlichen sowie die Patienten im Bezirksklinikum Mainkofen am Samstag. Eigentlich wollte Bischof Rudolf Voderholzer schon im Februar die Einrichtung besichtigen, traditionell zum Welttag der Kranken. Wegen der Corona-Schutzmaßnahmen wurde der Termin nun im Sommer nachgeholt.
Beim Rundgang über das weitläufige Gelände dankte ihm Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich für sein Interesse und betonte, dass der Besuch eine Wertschätzung sowohl für die Kranken als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei. Gemeinsam mit Krankenhausdirektor Uwe Böttcher und dem ärztlichen Direktor Dr. Bernd Weigel erklärte Olaf Heinrich dem Bischof die Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen, die bereits umgesetzt wurden und diejenigen, die noch anstehen.
„Haben Sie denn genug Personal?“, wollte Rudolf Voderholzer wissen. „Nicht mehr“, so die Antwort. Denn obwohl man selbst in der Krankenpflegeschule junge Menschen ausbilde, bräuchte man dennoch mehr Fachkräfte, um den Bedarf decken zu können. Hinzu komme das Ringen mit den Krankenkassen um die Frage, welche Patienten wirklich eine stationäre Behandlung nötig hätten. „Das Problem ist aber, dass im ambulanten Bereich die Wartezeiten sehr lange sind. In der Erwachsenenpsychiatrie länger als sechs Monate, in manchen ländlichen Regionen bis zu einem Jahr. Bei den Kindern und Jugendlichen betragen die Wartezeiten sogar schon zwei bis drei Jahre“, erklärte Uwe Böttcher und Bernd Weigel erläuterte, wie belastend die Situation für die Patienten, die dringend Hilfe brauchen, sowie ihre Angehörigen sei.
„Ostbayern hat eine hohe Suizidrate“, machte Dr. Weigel deutlich. Viel Zeit war deshalb auch für die Begegnung mit Patienten eingeplant. Im Garten der Station für gerontopsychiatrische Depressionen hörte Bischof Rudolf Voderholzer aufmerksam zu, als ihm gut 20 Betroffene ihre Schicksale sowie die verschiedenen Therapiemöglichkeiten im Bezirksklinikum Mainkofen schilderten. Sie baten am Ende um den Segen, den er gerne spendete.
Und auch auf dem Weg zurück in Richtung Kapelle gab es noch kurze Gespräche mit Patienten, die zufällig vorbeikamen. Im Beisein von weiteren Geistlichen und Ehrengästen wurde im Anschluss die Heilige Messe gefeiert.
12.07.2022
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