Tag der Epilepsie: Plötzliche, unkontrollierte elektrische Entladungen im Gehirn führen zu Anfällen

Dr. Maximilian Habs, Oberarzt am Neurologischen Zentrum im Bezirksklinikum Mainkofen, zeigt die EEG-Aufzeichnungen eines Epilepsie-Patienten; Foto: S. Steinhauser

Am 5. Oktober 2024 ist Tag der Epilepsie. Die Epilepsie ist eine der häufigsten chronischen neurologischen Erkrankungen. Ungefähr 1% der deutschen Bevölkerung ist von der Erkrankung betroffen und ca. 5-10% aller Menschen erleiden zumindest einmalig im Leben einen epileptischen Anfall.

Dr. Maximilian Habs, Oberarzt am Neurologischen Zentrum im Bezirksklinikum Mainkofen erklärt: „Wir unterscheiden zwischen frühkindlichen Epilepsieformen und der Altersepilepsie, die ab ca. dem 60. Lebensjahr vorkommen kann. Epilepsie wird durch plötzliche, unkontrollierte elektrische Entladungen im Gehirn verursacht, die zu Anfällen führen. Diese Anfälle sind sehr vielgestaltig und können von kurzen Zuckungen bis hin zu Bewusstlosigkeit reichen.“

Wenn jemand einen epileptischen Anfall erleidet, rät Dr. Habs zu folgendem Verhalten: „Bewahren Sie Ruhe – die meisten Anfälle dauern nur 1 bis 2 Minuten und enden von selbst. Sorgen Sie dafür, dass die Person nicht verletzt wird, indem Sie gefährliche Gegenstände entfernen und etwas Weiches unter ihren Kopf legen. Halten Sie die Person während des Anfalls nicht fest. Sobald die Zuckungen aufhören, bringen Sie die Person in die stabile Seitenlage, um die Atmung zu erleichtern. Bleiben Sie bei ihr, bis sie wieder vollständig bei Bewusstsein ist. Setzen Sie einen Notruf (112) ab, wenn der Anfall ungewöhnlich lange dauert, die Person verletzt wurde oder es sich um den ersten bekannten Anfall handelt. Für Angehörige kann es sehr hilfreich sein, den Anfall mit dem Smartphone zu dokumentieren, dies hilft Ärzten bei der Diagnose.“

Das Bezirksklinikum Mainkofen bietet die komplette Bandbreite der EEG-Diagnostik an, um die Erkrankung präzise zu diagnostizieren. Dazu zählen hochauflösende, digitale simultane Video-EEG-Aufzeichnungen, Aktivierungsmethoden wie Fotostimulation und Hyperventilation sowie Schlaf-EEGs.  

Dank verschiedener Therapiemöglichkeiten können viele Betroffene ein normales Leben führen. Neben medikamentösen Behandlungen stehen neurochirurgische Eingriffe und Techniken wie die Vagusnerv- oder Tiefenhirnstimulation zur Verfügung. Darüber hinaus bietet das Bezirksklinikum Mainkofen in Zusammenarbeit mit der Epilepsie Beratung Niederbayern monatlich einen Außensprechtag in der neurologischen Ambulanz an. Hier erhalten Betroffene und Angehörige kompetente Beratung und Unterstützung im Umgang mit der Erkrankung. Die Termine sind über die Homepage der Epilepsieberatung Niederbayern einsehbar: https://epilepsieberatung-bayern.de/passau-landshut/

Weitere Informationen zur neurologischen Funktionsdiagnostik sind auf der Homepage des Bezirksklinikums zu finden: https://www.mainkofen.de/neurologie/

07.10.2024

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