Logopädie

Logopädie wird abgeleitet vom griechischen "logos" = "das Wort" und beruht auf phoniatrischen und neurophysiologischen Grundlagen. In der Logopädie/Sprachtherapie werden Patienten behandelt, die Probleme mit der Sprache, dem Sprechen oder dem Schlucken haben. Logopädie dient dazu, die Kommunikationsfähigkeit, die Stimmgebung, das Sprechen, die Sprache und den Schluckakt bei krankheitsbedingten Störungen wiederherzustellen, zu verbessern oder eine Verschlimmerung zu vermeiden.
Die Selbständigkeit soll wiederhergestellt werden bzw. maximal gefördert und somit eine Teilnahme am sozialen Leben ermöglicht werden.

 

 Leistungsspektrum Logopädie

  • Diagnostik und Therapie von Sprachstörungen (Aphasien o. kognitive Dysphasien)
  • Diagnostik und Therapie von Sprechstörungen (Dysarthrien)
  • Diagnostik und Therapie von Schluckstörungen (Dysphagien)
  • Diagnostik und Therapie von Stimmstörungen
  • Angehörigenberatung und -anleitung
  • Hilfsmittelversorgung

Schwerpunkte im Leistungsspektrum Logopädie

Diagnostik und Therapie von Sprachstörungen (z. B. Aphasien o. kognitive Dysphasien)
zur Wiederherstellung, Besserung und dem Erhalt der sprachlichen und kommunikativen Fähigkeiten mit Maßnahmen 

  • zur Anbahnung sprachlicher Äußerungen
  • zum Aufbau des Sprachverständnisses
  • zur Ausbildung und Erhalt der Lautsprache
  • zur sprachlichen Kommunikation, Artikulationsverbesserung bzw. Schaffung nonverbaler Kommunikationsmöglichkeiten sowie zum Aufbau von Kommunikationsstrategien.

Nach einer fundierten Aphasiediagnostik (z. B. durch den Aachener Aphasie Test AAT) führen wir eine symptomorientierte Aphasietherapie durch, die individuell auf den einzelnen Patienten abgestimmt ist. Neben der Einzeltherapie haben wir auch Gruppenangebote für Aphasiker und führen bei Bedarf computergestützte Aphasietherapie durch.

 
Diagnostik und Therapie von Sprechstörungen (z. B. Dysarthrien) Zur Wiederherstellung, Besserung und dem Erhalt der koordinierten motorischen und sensorischen Sprechleistung mit Maßnahmen zur gezielten Anbahnuöng und Förderung 

  • der Artikulation
  • der Sprechgeschwindigkeit,
  • der koordinativen Leistung von motorischer und sensorischer Sprachregion, des Sprechapparats, der Atmung und der Stimme

Die Therapie beinhaltet ein Funktionstraining aller am Sprechvorgang beteiligten Organe sowie sprech- und stimmzentrierte Maßnahmen mit dem Hauptziel einer besseren Verständlichkeit zur Erleichterung der Kommunikation im Alltag.


Diagnostik und Therapie von Schluckstörungen (Dysphagien)

Menschen, die mit Schlucken Probleme haben, werden von erfahrenen Logopäden/Sprachtherapeuten zunächst beim Essen und Trinken beobachtet und ausführlich klinisch untersucht. Falls zusätzlich eine apparative Schluckdiagnostik nötig ist, stehen in unserem Haus moderne bildgebende Verfahren zur Verfügung:

  • Röntgengestützte Schluckuntersuchung (Videofluoroskopie)
    Die Videofluoroskopie ist eine radiographische Untersuchung, die ein Radiologe zusammen mit spezialisierten Logopäden/Sprachtherapeuten durchführt. Die Untersuchung wird aufgezeichnet und anschließend analysiert. Hieraus können Empfehlungen für die weiteren diagnostischen, therapeutischen oder diätetischen Maßnahmen und für die Beratung der Patienten und Angehörigen abgeleitet werden
  • Flexible Endoskopie (fiberendoskopische Dysphagieevaluation FEDE
    In Kooperation mit unserem Internisten untersuchen wir nach einem festgelegten Standard und dokumentieren die Untersuchung digital.
    Die FEDE ermöglicht eine detaillierte Analyse der Schluckfunktionen und ihrer krankhaften Veränderungen.
  • Schluckstörungen werden intensiv therapiert. Neben der funktionell und kompensatorisch orientierten Einzeltherapie erhalten unsere Dysphagiepatienten auch Mahlzeiten unter Supervision. Kompensatorische Techniken und Schluckmanöver können die Gefahr des Verschluckens (Aspiration) und damit einer Lungenentzündung mindern oder ganz beseitigen.


Diagnostik und Therapie von Stimmstörungen
zur Wiederherstellung, Besserung und Erhaltung der stimmlichen Kommunikationsfähigkeit mit Maßnahmen zur

  • Regulation von Atmung, Phonation und Artikulation.

 
Trachealkanülenmanagement

In unserem Haus versorgt ein interdisziplinäres Team Patienten mit Trachealkanülen. Aufgaben der Logopädie sind dabei unter anderem

  • die Auswahl der passenden Kanüle
  • therapeutisches Absaugen und Entblocken
  • sowie möglichst die schrittweise Entwöhnung von der Trachealkanüle.

Patienten mit Trachealkanüle und Schluckstörung werden intensiv therapiert, um das Schlucken von Speichel und die Mund-Nasen-Atmung zu trainieren, so dass nach Möglichkeit die Trachealkanüle nicht mehr nötig ist und entfernt werden kann. Da mit einer geblockten Trachealkanüle Sprechen nicht möglich ist, erarbeiten wir außerdem mit dem Patienten geeignete alternative Kommunikationsstrategien.

 
Angehörigenberatung und -anleitung - Hausbesuche und Hilfsmittelversorung
Ein wichtiger Bestandteil unserer sprachtherapeutischen Arbeit ist die Beratung von Patienten und Angehörigen

  • bei Fragen zu Kommunikationshilfen
  • zum Umgang mit Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen
  • zum Umgang mit Trachealkanülen im Alltag.

Wir leiten Angehörige an, geben diätetische Empfehlungen zur Nahrungsauswahl und Kompensation bei Schluckstörungen.

 
Neurologische Akut- und Stroke-Unit-Behandlungunter Berücksichtigung der Belastungsfähigkeit des Patienten, der Funktions- und Fähigkeiteneinschränkung, in Absprache und enger Zusammenarbeit im multidisziplinären Team

  • erste Screenings zur Schluckfähigkeit/Aspirationsgefahr inklusive Anleitung/Beratung der Patienten, Angehörigen und Pflegepersonen hinsichtlich oraler Nahrungsaufnahme,
  • möglichst frühzeitige sprachliche Aktivierung und Stimulation,l Anleitung zur Selbsthilfe
  • Training der Sprach-, Sprech- und Schluckfunktion.


Sprach-, Sprech- und Schlucktraining bei progredienten neurologischen Krankheitsbildern kombiniert mit handlungsorientiertem und lebenspraktischem Training.

 

Ambulante Behandlungen

Wir behandeln neben den stationären Patienten unserer Klinik auch ambulante Patienten. Insbesondere die ambulante Nachbehandlung nach stationärem Aufenthalt neurologisch erkrankter Patienten kann über unsere Ambulanz in allen Fachbereichen gewährleistet werden:
Praxis für Physiotherapie, Krankengymnastik und Physikalische Therapie,
Praxis für Ergotherapie, Praxis für Logopädie.

 

Therapeutisches Vorgehen

Behandlung und Befunderhebung werden nach Konzepten und Methoden neurophysiologischer und neuropsychologischer Grundlagen durchgeführt.
Entsprechend der Funktions- bzw. Fähigkeiteneinschränkungen werden individuelle Behandlungspläne erstellt, Therapieziele festgelegt und dem Therapieverlauf fortschreitend angepasst.
Die Therapien finden einzeln und in Gruppen in den Therapiebereichen und auch situationsbezogen auf den Stationen statt. Die zeitgleiche Behandlung einzelner Patienten durch mehrere Therapeuten, auch mit allen anderen Disziplinen, ist selbstverständliche Alltagsrealität.

 

Therapiekonzepte und -methoden

F.O.T.T. (Facio-Orale-Trakt-Therapie nach K. Coombes zur normalen Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme, Mundpflege, Atmung und das Trachealkanülenmanagement)
FDT (funktionelle Dysphagietherapie zur Verbesserung der Schluckphasen nach G. Barolome u.a.)
PNF (propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation nach M. Rood zur Aktivierung der Muskulatur unter Nutzung der Tiefensensibilität mit dem Ziel der aktiven Bewegungsübernahme)
LSVT (Lee Silverman Voice Treatment, ein speziell für die Behandlung der Sprech- und Stimmstörungen von Patienten mit Parkinson-Erkrankung entwickeltes, wissenschaftlich erprobtes Therapieprogramm)
P.A.C.E. (kommunikativ-pragmatischer Therapieansatz nach Davis und Wilcox zum Einsatz alternativer Kommunikationsmittel in der Aphasietherapie)
MODAK (Therapieprogramm von L. Lutz zur Behandlung schwerer und mittelgradiger Aphasien mit Wortfindungsstörungen und Agrammatismus)
REST (Reduzierte Syntax-Therapie als Therapiekonzept hauptsächlich bei Broca-Aphasie mit schwerem Agrammatismus)
M.I.T. (melodische Intonationstherapie zur Aktivierung des Sprechens bei Aphasie oder schwerer Sprechapraxie).

 

Ausbildung/Weiterbildung

Erfolgreiches Arbeiten in der neurologischen Rehabilitation erfordert eine fundierte Ausbildung.
Unsere Therapeuten nehmen laufend an internen und externen Fortbildungen teil, um unseren Patienten Therapie auf höchstem Niveau zu bieten. Unser der Klinik angegliedertes Fortbildungszentrum unterstützt diese Vorgabe. Des weiteren durchlaufen Schüler und Studenten sowie Praktikanten regelmäßig mehrwöchige Praktikas unter durchgehender Anleitung und Betreuung von Mentoren.

 

Räume und Ausstattung der Logopädie

Mit Diagnostikmaterial, Entspannungsliegen, PC, therapeutischem Bild- sowie Arbeitsmaterial zur Sprach-, Sprech- und Schluckstimulation ausgestattete Einzeltherapieräume sowie Gruppenraum mit adaptierbaren Möbeln und Lagerungsmaterialien.

 

Kontakt

Sie erreichen uns unter

Tel. +49 9931 87 0
E-Mail: info@mainkofen.de

Anschrift:
Bezirksklinikum Mainkofen
Mainkofen A 3
94469 Deggendorf 

Lage und Anfahrtsplan

Bekanntmachungen

Die Bekanntmachungen für alle aktuellen öffentlichen Ausschreibungen zur Neustrukturerung des Bezirksklinikums finden Sie unter Kontakt+Service - Öffentliche Bekanntmachungen.