Klinische Psychologie / Psychotherapie

Ein wichtiger Aufgabenbereich der klinischen Psychologen besteht in der Durchführung psychotherapeutischer Behandlungen und Interventionen.
Die meisten Mitarbeiter des Psychologischen Dienstes erfüllen durch die Approbation zum Psychologischen Psychotherapeuten die fachlich erforderlichen und gesetzlich definierten Voraussetzungen zur eigenständigen Durchführung von Psychotherapie.
Die psychotherapeutische Behandlung erfolgt sowohl im Einzelkontakt als auch in der Gruppentherapie. Neben den klassischen Verfahren wie kognitive Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie und Psychoanalyse kommen auch Elemente und Methoden aus der Gesprächstherapie, der systemischen Therapie und aus dem Bereich der körperorientierten Verfahren zum Einsatz.

Im Einzelkontakt werden Patienten in akuten, teils auch suizidalen Krisen dabei unterstützt, wieder Hoffnung zu schöpfen, Zukunftsperspektiven zu entwickeln und Ansätze für Problemlösungen zu finden. Mittels supportiver Gespräche wird ihnen dabei geholfen, sich zunehmend zu stabilisieren und ihr psychisches Gleichgewicht wieder zu erlangen. Durch individuelle Beratung und Aufklärung von Patienten sowie zum Teil auch deren Angehörigen wird das Wissen über psychische Störungen erweitert und der günstige Umgang damit verbessert.


Patienten mit kognitiven Beeinträchtigungen, z. B. in den Bereichen Gedächtnis, Aufmerksamkeit oder planerisches Handeln, werden mittels neuropsychologischer Behandlungsstrategien dabei unterstützt, sich der alten Leistungsfähigkeit wieder anzunähern oder Kompensationsstrategien zu erlernen.
Die stationären Gruppenangebote und deren Inhalte sind ausgerichtet auf die häufigsten psychiatrischen Störungsbilder, wie z. B. Depression, Psychose, Sucht, Demenz etc.. Diese sogenannten störungsspezifischen Gruppen greifen typische Probleme der Patienten auf. Gruppenangebote dienen auch der Verbesserung bestimmter Fähigkeiten, die diagnoseübergreifend bei vielen psychischen Erkrankungen beeinträchtigt sind.
Häufig ist nach einem stationären Aufenthalt die Fortführung der begonnenen Psychotherapie sinnvoll und notwendig. Diese kann ambulant bei in eigener Praxis niedergelassenen Psychotherapeuten erfolgen oder unter Erfüllung bestimmter Voraussetzungen in der Psychiatrischen Institutsambulanz des Bezirksklinikums.

Diagnostik

Die klinisch-psychologische Diagnostik umfasst apparative, computergestützte Verfahren sowie sogenannte Papier-Bleistift-Tests. Zum Einsatz kommen dabei standardisierte psychometrische und projektive Testverfahren sowie halbstandardisierte/strukturierte Interviews.
Je nach Fragestellung steht die testpsychologische Überprüfung allgemeiner kognitiver Fähigkeiten, wie der Intelligenz oder der Konzentration, des Gedächtnisses und der Merkfähigkeit im Vordergrund, bzw. eine ausführliche Persönlichkeitsdiagnostik oder aber die störungsspezifische klinisch-psychologische Diagnostik. Bei letzterer geht es vor allem um eine Abklärung, ggf. auch Verlaufsuntersuchung psychiatrischer Störungen wie Depression, Psychose, Verhaltensauffälligkeiten oder etwa einer Suchterkrankung.
Häufige Fragestellungen betreffen auch hirnorganisch bedingte Leistungsbeeinträchtigungen sowie die Einschätzung neuropsychologischer Defizite. Die Untersuchung kognitiver Veränderungen bei dementiellen Erkrankungen sowie Abgrenzung dementieller versus depressiver Störungen haben ebenfalls einen hohen Stellenwert in der klinisch-psychologischen Diagnostik.
Bezüglich verkehrspsychologischer Fragestellungen, wie eine Überprüfung der Fahreignung, können anhand der Ergebnisse computergestützter Aufmerksamkeits- und Reaktionstest entsprechende Handlungsempfehlungen ausgesprochen werden. Die dabei eingesetzten Verfahren entsprechen denjenigen, die z.B. im Rahmen der MPU des TÜV Anwendung finden.
Auch im Hinblick auf die Erstellung von Gutachten bzw. psychologischen Zusatzgutachten ist, je nach Fragestellung, eine ausführliche Anamnese mit testpsychologischer Untersuchung notwendig, welche ebenfalls dem Aufgabenbereich der psychologischen Abteilung obliegen.

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Kontakt

Dr. phil. Torsten Piendl

Leitung Psychol. Dienst

Tel. 09931 / 87-21400
oder 87-0 (Telefonvermittlung)

 

Dipl.-Psych. Katharina Hausmann

Leitung Psychol. Dienst

Tel. 09931 / 87-21401
oder 87-0 (Telefonvermittlung)