Stroke Unit
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• Information für Ärzte und Interessierte
Kontakt
Was Sie bei einem Schlaganfall nicht haben, ist Zeit. Wir sind darauf getrimmt, die notwendige Diagnostik und Therapie so schnell wie irgend möglich durchzuführen und Ihnen Zeit zu verschaffen.
Kontakt: Tel.: 09931/87-27301
Team
Oberarzt:
Dr. Walter Wiesmayer, Facharzt für Neurologie, Notfallmedizin
Pflegerische Leitung:
Jasmin Berger (Stationsleitung)
Maria Zimmermann (stellv. Stationsleitung)
Robert Kröll (stellv. Stationsleitung)
Information für Patienten und Angehörige
Der Schlaganfall zählt zusammen mit den Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen zu den häufigsten Todesursachen. Zudem ist der Schlaganfall oft mit einer bleibenden Behinderung verbunden. Weltweit ist der Schlaganfall die zweithäufigste Todesursache. Nach Ergebnissen der Studie GEDA 2014/2015-EHIS hatten insgesamt 1,6% der Erwachsenen in Deutschland (1,7% der Frauen und 1,5% der Männer) in den letzten 12 Monaten einen Schlaganfall oder chronische Funktionseinschränkungen infolge eines Schlaganfalls. Die 12-Monats-Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) dieser Gesundheitsprobleme liegt bei beiden Geschlechtern in den Altersgruppen unter 55 Jahren noch deutlich unter 1%, steigt danach aber rasch und überproportional auf bis zu 6,3% im Alter ab 75 Jahren an.
Der Begriff „Schlaganfall“ umfasst den "schlagartig" auftretenden Ausfall von Gehirnfunktionen, entweder infolge eines Gefäßverschlusses (Hirninfarkt, ischämischer Schlaganfall) oder durch eine Hirnblutung (hämorrhagischer Schlaganfall). Etwa 80–85% der Schlaganfälle sind ischämische Schlaganfälle, auf Grund des akuten Verschlusses eines Hirngefäßes durch ein Blutgerinnsel. Die ischämischen Schlaganfälle werden zumeist durch Arteriosklerose in den Hals- oder Hirngefäßen oder Blutgerinnsel aus dem Herzen durch Vorhofflimmern oder Herzklappenerkrankungen verursacht. Hämorrhagische Schlaganfälle entstehen vor allem durch Zerreißungen (Rupturen) kleiner Arterien im Gehirn, oft infolge einer langjährigen Gefäßschädigung durch Bluthochdruck.
Charakteristisch für einen akuten Schlaganfall sind Lähmungen oder ein Taubheitsgefühl in Arm und/oder Bein, dem Gesicht oder einer ganzen Körperhälfte. Zu den weiteren Symptomen zählen Bewusstseinsstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Sprach – oder Sprechstörungen, Schluckstörung und Sehstörung sowie Störungen der Wahrnehmung eines Teils der Umwelt oder des eigenen Körpers (Neglect).
Auf unserer Stroke-Unit werden unsere Patienten durch ein spezialisiertes Stroke-Unit Team betreut, das über große Erfahrung in der Behandlung von Schlaganfallpatienten verfügt. Natürlich sind wir durch unsere tägliche Arbeit bestens mit der Behandlung von Schlaganfallpatienten vertraut. Dennoch wissen wir nur zu gut: was für uns zur täglichen Arbeit gehört, ist für jeden einzelnen Patienten ein Schicksalsschlag, der sie oder ihn plötzlich und unvorbereitet aus dem gewohnten Leben reißt. Die plötzlich aufgetretenen Defizite mit den damit oft verbundenen gravierenden Einschränkungen machen Angst, ebenso kann die neue ungewohnte Umgebung mit all den Monitoren und Alarmen sehr verstörend wirken. Gerade in dieser Ausnahmesituation pflegen alle unsere Mitarbeiter einen Vertrauen schaffenden Kontakt zu unseren Patienten. Neben der medikamentösen Therapie sind individualisierte Behandlungspläne im Rahmen der Physio-, Ergo- und Logotherapie sowie ein hohes Maß an Patientenmotivation durch unsere Therapeuten wichtige Faktoren für eine rasche und weitreichende Genesung.
Wie können Sie einen Schlaganfall selbst schnell erkennen? Dazu wurde der Schlaganfall-Test (FAST-Test) entwickelt: Dazu wird die zu untersuchende Person gebeten, nacheinander zu lächeln (F wie face), beide Arme gleichzeitig zu heben (A wie arms) und einen einfachen Satz nachzusprechen (S wie speech). Hat die getestete Person dabei Schwierigkeiten, liegt ein Schlaganfall durchaus im Bereich des Möglichen und Sie sollten schnell den Notarzt unter 112 ohne Umwege alarmieren (T wie time).
Wir haben für Sie bei allen Fragen rund um das Thema Schlaganfall eine Schlaganfall Hotline eingerichtet unter der Sie bei Fragen rund um die Uhr anrufen können 09931/87153. Wir, in der Stroke-Unit des Neurologischen Zentrums in Mainkofen, haben uns seit Jahren dem Thema Schlaganfall verschrieben und fühlen uns verpflichtet, täglich unser Bestes zu geben.
Information für Ärzte und Interessierte
Das Bezirksklinikum Mainkofen betreibt bereits seit 2002 eine inzwischen mehrfach zertifizierte Stroke-Unit zur Aufnahme, Diagnostik und Behandlung von Schlaganfallpatienten.
Die schnellstmögliche Aufnahme von Patienten mit einem akuten Schlaganfall auf eine Stroke-Unit und die Betreuung durch ein Team spezialisierter ÄrztInnen, Pflegekräften und Therapeuten ist von großer prognostischer Bedeutung. Sie führt nachweislich zu einem deutlich verbesserten Outcome der betroffenen Patienten und Patientinnen.
Unsere vor 2 Jahren neu errichtete Intensivstation mit ihrer Stroke-Unit Einheit wurde so konzipiert, dass die Wegstrecken zu den Abteilungen, die für die Diagnostik von akuten Schlaganfällen durchlaufen werden, sehr kurzgehalten werden. Die so sehr rasch zur Verfügung stehenden Befunde unserer hochqualitativen CT und MRT Diagnostik und der Doppler/Duplex-sonografischen Gefäßdiagnostik, sichern schnell eine klare Indikationsstellung und bilden die Basis für eine rasche Therapie. Diesem Umstand ist es mit zu verdanken, dass unsere „Door to Needle“ Zeiten, also die Zeit ab der die Patienten in unserem Klinikum aufgenommen werden bis sie eine i.v. Lyse-Therapie zur Auflösung von Gefäßthromben erhalten, deutlich unter den durch die Leitlinien geforderten Zeiten liegen. Wir handeln stringent nach dem Grundsatz „Time is Brain“.
Im Rahmen einer rasch durchgeführten CT-Angiografie bzw. Doppler/Duplex-Sonografie der extra- und intrakraniellen hirnversorgenden Gefäße, wird zudem die Indikation für eine Interventionelle, neuroradiologisch durchgeführte Thrombektomie geprüft. Die mechanische Thrombektomie wird dabei für Patienten mit einem distalen Verschluss der A. carotis interna oder einem proximalen Verschluss der A. cerebri media innerhalb eines 6-Stunden-Zeitfensters, empfohlen. Für den Fall, dass die Patienten rechtzeitig, d.h. innerhalb des 4,5-Stunden-Zeitfensters einer Therapie liegen, erhalten diese noch in unserer Stroke Unit im sogenannten „Bridging-Verfahren“ eine intravenöse Thrombolyse mit rt-PA und werden unter laufender Lyse-Therapie in eine der kooperierenden naheliegenden Kliniken zur endovaskulären Thrombektomie verlegt. Dies sind entweder das DonauIsar Klinikum Deggendorf, das Klinikum Passau, das St. Elisabeth Klinikum Straubing (bestehende teleradiologische Anbindung) oder via Hubschrauber das Universitätsklinikum Großhadern. Bis zur Ankunft der Patienten werden in der kooperierenden Klinik alle Vorbereitungen zur Aufnahme und weiteren interventionellen Therapie getroffen. So ist für die Patienten, wie neuere Studien gezeigt haben, diese Vorgehensweise mit einer direkten Einlieferung und Behandlung in einem neurovaskulären Zentrum gleichzusetzen und mit dem gleichen positiven Outcome verbunden. Durch die geplante mechanische Thrombektomie wird die intravenöse Thrombolyse im 4½ Stunden-Zeitfenster nicht verzögert. Der Schlaganfall ist in der Tat ein zeitkritischer Notfall, bei dem alle Schritte der Diagnostik und Therapie so schnell wie möglich und ohne Verzögerung durchgeführt werden müssen.
Bei Stroke-Patienten führen wir daher auch eine Echokardiografie zur Klärung der Infarktätiologie und zur Abschätzung der Herzfunktion durch. Bei Patienten mit unklarer Schlaganfallursache, mit Verdacht auf eine kardiale Emboliequelle, wird in unserem Internistischem Institut eine TEE (transösophageale Echokardiografie) in Ergänzung zur TTE (transthorakale Echokardiografie) durchgeführt. Bei klinischem Verdacht auf eine Endokarditis erfolgt bei uns in jedem Fall unmittelbar eine Echokardiographie. Zudem zählt zu unserer internistischen Basisdiagnostik ein 12-Kanal-EKG und ein mindestens 24-stündiges EKG-Monitoring.
Schließlich werden durch unsere Physio-, Ergo- und Logotherapeuten unseren Schlaganfall Patienten, den jeweiligen neurologischen Defiziten entsprechend, individualisierte Behandlungen angeboten.
Laufend durchgeführte Team-Besprechungen und Trainings von Ablaufschemata und das Arbeiten nach diagnostischen und interventionellen Standards sind für uns eine Voraussetzung, die Behandlung von Schlaganfallpatienten auf einem sehr hohen qualitativen Niveau zu halten.
Team
Oberarzt
Dr. med. Maximilian Habs
Facharzt für Neurologie,
Zusatzbezeichung Neurologische Intensivmedizin,
Notfallmedizin und Palliativmedizin
Oberarzt
Dr. med. Walter Wiesmayer
Facharzt für Neurologie,
Notfallmedizin
Kontakt
Neurologisches Zentrum
Tel. 0 99 31 / 8 27 30 1
Schlaganfall Hotline
0 9 9 3 1 / 8 7-1 5 3
Stationäre Aufnahme
Zentrales Bettenbelegungsmanagement (ZBM)
Montag - Freitag
08.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Tel. 09931 87 27930
anmeldung-neurozentrum@mainkofen.de
Samstag, Sonntag, Feiertage und
täglich 16.00 Uhr - 08.00 Uhr
Tel. 09931 87 153