Zukunft Pflege – gemeinsam gestalten im Bezirksklinikum Mainkofen
Unter dem Motto "Zukunft Pflege" fand kürzlich eine Infoveranstaltung im Hörsaal des Bezirksklinikum Mainkofen statt. Angesprochen werden sollten Pflegefachkräfte, die sich über die Arbeitsbedingungen der Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie sowie Neurologie ein Bild machen wollten. Drei Pflegefachpersonen stellten sich dabei als Interviewpartner zur Verfügung.
Den Abend eröffnete Agnes Kolbeck, Pflegedirektorin des Bezirksklinikums Mainkofen. Sie überraschte die Zuhörer mit einem „Kochrezept“. Bildhaft hatte sie Gegenstände aus der Küche mitgebracht, die zeigen sollten, dass die Zutaten für einen Topf – gemeint war die Pflegetätigkeit - je nach Vorhandensein der Zutaten unterschiedliche Gerichte hervorbringen kann. Die Würze, das Salz auch der Essig standen symbolhaft für die Erlebniswelten, denen man im Pflegeberuf begegnet. Die richtige Haltung und Einstellung, mit dem, was vorhanden ist, Genesungserfolge anzubahnen, erkrankte Menschen als Person mit eigener Biografie anzuerkennen braucht ein hohes Maß an Empathie und Kompetenzen. „Dabei ist es wichtig, die Rahmenbedingungen so zu organisieren“, so Kolbeck, “dass ungeahnte Vielfalt und Stärkung vorhandener Fähigkeiten erkannt und gefördert werden, um bestmögliche professionelle Pflege zu ermöglichen“.
Daniela Freilinger, Pflegefachfrau und Atemtherapeutin, schilderte Ihren Arbeitsalltag in der Neurologie. Neben akuten Schlaganfällen, intensivmedizinischen Notfällen sowie beatmeten Patienten bewältigt sie zudem als Mutter eines kleinen Sohnes ihren Tag. Stütze und Halt geben ihr dabei ihre Familie, das Team, die kollegiale Zusammenarbeit und die Möglichkeit zur Weiterbildung. Neben Arbeitszeiten, die die persönliche Situation berücksichtigen und viel Verständnis durch Kolleginnen und Kollegen hat sie in Mainkofen seit 5 Jahren ein Umfeld kennengelernt, das persönliche Weiterentwicklung fördert und aktive Teilhabe an der Gestaltung des Berufsbildes zulässt. Vor Kurzem hat sie trotz der vielfältigen Anforderungen die Weiterbildung zur Atemtherapeutin abgeschlossen, um Weaning-Patienten noch besser begleiten zu können. „Es gibt mir so viel Freude zurück, wenn ich dabei bin in dem Moment, wo ein Mensch nach langer Beatmungszeit zum ersten Mal wieder losgelöst von der Maschine seine eigene Stimme hört“.
Auch Christian Kramheller beschreibt das Ankommen und Aufgenommen werden ins Team als sehr herzlich und offen. Seine Station ist beschützend geführt, das heißt, die Türen sind geschlossen. Die Patienten, die er pflegefachlich betreut, sind oft nicht freiwillig dort. Häufig sind sie aufgrund veränderter Wahrnehmung voller Angst oder reagieren überaus gereizt auf Anforderungen. Diese Bedingungen sind für beide Seiten herausfordernd. Christian verlässt sich dabei auf seine Stationsleitung. „Sie hat mir gezeigt, wie man auf Augenhöhe und mit viel Empathie den Menschen hinter der Krankheit erreicht“. Als „Quereinsteiger“ in den Beruf hat er mit seinen 38 Jahren noch weitere Pläne: er möchte die Fachweiterbildung für psychiatrische Pflege absolvieren, um noch kompetenter seinen Umgang mit schutzbedürftigen Menschen reflektieren und gestalten zu können.
Die jüngste in der Runde ist erst seit einem halben Jahr Pflegefachfrau. Gillian Pfeffermann hat schon während der Ausbildung gerne mit alten Menschen gearbeitet. Als sie direkt danach ins Bezirksklinikum Mainkofen kam, fand sie ihren Arbeitsplatz im Bereich der Altersmedizin. Dort versorgt sie mit einem großen interdisziplinären Team an Demenz erkrankte Menschen sowie an Psychosen oder Depressionen leidende ältere Patienten. Sie arbeitet gerne krativ. „Das soziale Umfeld ist häufig mit diesen Diagnosen überfordert“, so Gillian. „Ich berate gerne Angehörige, wie sie sich den Alltag erleichtern können, aber auch wie herausfordernd es sein kann, sich bei fortgeschrittener Krankheit für eine Versorgung durch Pflegeprofis entscheiden zu müssen.“ Sie schätzt es sehr, dass man viele Möglichkeiten der Arbeitszeitgestaltung hat. „Als Neueinsteigerin hatte ich jederzeit eine Ansprechperson. Kleine Erfolgserlebnisse schenken mir zusätzlich Motivation.“ Auch Gillian hat Pläne für die Zukunft. Von der Fachweiterbildung psychiatrische Pflege erhofft sie sich noch mehr Sicherheit im Umgang mit psychisch beeinträchtigten Menschen und will gerne weiterhin ein Teil in der „Pflegefamilie Mainkofen“ sein.
Mit Ausblick auf eine digitale Zukunft und Fragen aus dem Publikum beendete Christine Windorfer, die die Moderation übernommen hatte, den Abend.
07.02.2025
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