Sommersymposium am Bezirksklinikum Mainkofen

v.li. oben: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich; Uwe Böttcher, Krankenhausdirektor Bezirksklinikum Mainkofen; darunter v.li.: Anna-Katharina Eser, Oberärztin, Neurologisches Zentrum, Bezirksklinikum Mainkofen; Univ. Prof. Dr. med. Alkomiet Hasan, Ärztlicher Direktor, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universität Augsburg, BKH Augsburg; v.li. unten: Prof. Dr. Johannes Hamann, Ärztlicher Direktor Bezirksklinikum Mainkofen; Dr. Stefanie Kronawitter, Fachanwältin für Medizinrecht, Seufert Rechtsanwälte, München; Dr. Myriam Bea, Geschäftsführerin ADHS Deutschland e.V., Berlin

Am Mittwoch, 10. Juli 2024, hat im Festsaal des Bezirksklinikums Mainkofen das „Sommersymposium“ stattgefunden, das das Thema „Medizinische Leitlinien in der Psychiatrie“ behandelte.

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich begrüßte die rund 150 Teilnehmer und wies auf die Bedeutung des Themas und auf die Wichtigkeit der Leitlinien in der Medizin, speziell auch in der Psychiatrie und Psychotherapie, hin.

Gastgeber Prof. Dr. Johannes Hamann, Ärztlicher Direktor des Bezirksklinikums Mainkofen, betonte in seiner Begrüßung den Stellenwert von Leitlinien und wies darauf hin, dass Leitlinien immer ein Gemeinschaftswerk von verschiedenen Experten-/Berufsgruppen und auch von Selbsthilfeorganisationen und Angehörigenverbänden seien. „Leitlinien sind keine rein ärztlichen Produkte oder Hilfsmittel, sondern richten sich an alle in der Psychiatrie tätigen Berufsgruppen sowie die Betroffenen und ihre Angehörigen“, so Prof. Dr. Hamann. „Auch im Fachgebiet Psychiatrie und Psychotherapie liegen für die wichtigsten Indikationen qualitativ hochwertige Behandlungsleitlinien vor. Somit haben Behandler grundsätzlich die wichtige Möglichkeit, sich für die Behandlung ihrer Patienten evidenzbasiert zu informieren. Im Alltag zeigt sich jedoch, dass von dieser Möglichkeit nicht immer Gebrauch gemacht wird und wichtige Leitlinienempfehlungen häufig nicht umgesetzt werden.“

Es folgten insgesamt sechs Vorträge, in denen das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet wurde. Den Anfang machte der Vortrag „S3-Leitlinie Schizophrenie: Theorie, Praxis und Ausblick auf neue Empfehlungen“ von Univ. Prof. Dr. med. Alkomiet Hasan, Ärztlicher Direktor, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universität Augsburg, BKH Augsburg. Anschließend stellte Prof. Dr. med. Dr. h.c. Stefan Leucht, Leiter der Abteilung Evidence-Based Medicine in der Psychiatrie, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, in seinem Vortrag „Von der einzelnen Studie zur Leitlinienempfehlung“ dar, wie die den Leitlinien zugrundeliegende Evidenz zustande kommt.

Dr. Stefanie Kronawitter, Fachanwältin für Medizinrecht, Seufert Rechtsanwälte, München, erläuterte anschließend das Thema „Leitlinien aus juristischer Perspektive“ und zeigte vor allem die juristischen Folgen bei einer Nicht-Umsetzung von Leitlinien auf. Es bestünde zwar keine Verpflichtung, diese umzusetzen. Haftungsrechtlich sei dies aber, ebenso wie die Dokumentation der Umsetzung, dringend zu empfehlen.

Dr. Myriam Bea, Geschäftsführerin, ADHS Deutschland e. V., Berlin, behandelte die „S3-Leitlinie ADHS bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen – Wichtige Inhalte aus Sicht der Selbsthilfe“. ADHS sei in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Allerdings sei die schlechte Versorgungssituation ein sehr großes Problem. In ländlichen Regionen gäbe es eine zweijährige Wartezeit für einen Diagnostik-Termin.

Es folgte der Vortrag „S3-Leitlinie Demenzen – Was ist wichtig für die Praxis“ von Univ. Prof. Dr. med. Robert Perneczky, MBA, Leiter der Sektion für Psychische Gesundheit im Alter, Leiter des Alzheimer Therapie- und Forschungszentrums, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, LMU München. Den Abschluss des Symposiums bildete der Vortrag „Leitliniengerechte Diagnostik und Therapie von Antikörper-vermittelten Enzephalitiden“ von Anna-Katharina Eser, Oberärztin, Neurologisches Zentrum, Bezirksklinikum Mainkofen.

11.07.2024

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