Krankenpflegeexamen gemeistert

Die Absolventen der Krankenpflegeschule.

„Schau mal, was hinter uns liegt: es wär doch Zeit, mal stolz zu sein. Schau mal, das haben wir uns verdient…“ Mit diesem Liedtext zur Einstimmung begrüßte Werner Beham, Schulleiter der Berufsfachschule für Krankenpflege 27 anwesende Absolventinnen und Absolventen des Kurs 27, stellvertretenden Pflegedirektor Hans Peter Hartl sowie das Lehrerkollegium im Jugendstilsaal des Bezirksklinikums Mainkofen.

„Normal“ sei alles andere als die stattfindende Abschlussfeier angesichts der geltenden Schutzmaßnahmen, die das kleine unsichtbare Corona-Virus allen abverlange. So konnten das erste Mal seit 30 Jahren seiner Tätigkeit an der Berufsfachschule, so Beham, keine Angehörigen, Ehrengäste und Musiker zur feierlichen Gestaltung mit dabei sein. Sogar die Zeugnisübergabe war alles andere als „normal“. Medizinaldirektor Dr. med. Peter Stadtmüller, Prüfungsvorsitzender, nahm aufgrund des akuten Ausbruchsgeschehens in Mamming nicht an der Feier teil. Er hätte die Prüfungszeugnisse im Gepäck gehabt. Diese werden den Kursabsolventen nun durch die Regierung von Niederbayern per Post zugestellt. Werner Beham betonte, dass das erfolgreiche Examen jedoch aus dem ausgehändigten Abschlusszeugnis der Berufsfachschule abzulesen sei.
Hans Peter Hartl, stellvertretender Pflegedirektor, bedankte sich in seinen Grußworten bei den Teilnehmer*innen der Feierstunde dafür, dass sie hohe Flexibilität, gerade zum Ende der Ausbildung hin, bewiesen hatten. Er bekräftigte, dass der Pflegeberuf im Rahmen der Corona-Pandemie in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt sei und durch die Gesellschaft hohe Wertschätzung genieße. „Sie haben den richtigen Beruf gewählt. Pflegen Sie den Menschen, pflegen Sie Beziehungen“, so Hartl. Er rief alle Absolvent*innen dazu auf, sich neue Wege im Beruf zu erschließen und für künftige Auszubildende selbst Vorbild zu sein. Das Bezirksklinikum Mainkofen werde die neuen Kolleginnen und Kollegen nach Kräften unterstützen und für die weitere Karriereplanung Türöffner sein. 
Das vergangene halbe Jahr hätte die jungen Erwachsenen in mehrfacher Hinsicht reifen lassen. Werner Beham fasste zusammen: Verzicht, Einschränkungen, Stations- und Schulschließungen, erhöhte Arbeitsbelastung durch besondere Schutzkleidung, Kontaktverbote und weitere Entbehrungen hätten sichtbar gemacht, welche Herausforderungen das Leben unvorhergesehen bereithalte. „Jedes Ende ist auch ein neuer Anfang – für ein weiteres Happy-End“, so Beham. Besonders stolz sei er darauf, dass alle 28 Prüflinge nun als generalistisch ausgebildete Pflegefachkräfte in ihr Berufsleben starten können. Bevor es an die Übergabe der Abschlusszeugnisse ging, die „coronagerecht“ mit Mundschutz und hinter Plexiglasvorrichtung stattfand, verabschiedete Beham den Kursleiter des Abschlusskurses Ludwig Ebner in den wohlverdienten Ruhestand. Ebner habe über 26 Jahre lang seinen eigenen Berufsweg begleitet. Mit ihm verliere er einen zuverlässigen Partner und langjährigen Weggefährten. Ebner hatte als Kursleiter 198 Auszubildende in acht Kursen zum Examen geführt. „Mit ihm verlieren wir nicht nur einen wertvollen Menschen und Kollegen, sondern auch mein Namensgedächtnis für alle Schülerinnen und Schüler, das er bei jeder Gelegenheit parat hatte“, fügte Beham schmunzelnd hinzu.
Für herausragende Leistungen ehrte Beham Jahrgangs- und Prüfungsbeste. In beiden Fällen hatte Stefanie Karg Ausdauer und hohe Lernbereitschaft gezeigt. Sie wurde für die ausgezeichnete Berufsabschlussnote 1,44 mit einer Anerkennungsurkunde des Regierungspräsidenten von Niederbayern Rainer Haselbeck sowie einem Buchpreis und für die beste Prüfungsleistung (1,33) mit einer Jahresmedaille in Silber belohnt. In ihrer Rolle als Klassensprecherinnen bedanken sich Stefanie Karg und Charlotte Siebert beim Lehrerkollegium und dem Schulsekretariat mit Präsenten. Sie hoben heraus, dass das Bezirksklinikum Mainkofen ein sehr besonderer Lernort gewesen sei, an dem man Sozialkompetenz wie kaum woanders möglich entwickeln könne. Dank gebühre hier auch den Stationen, wo sie jederzeit offen aufgenommen worden waren.

30.07.2020

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