Bündnis 90/Die Grünen vom Bezirk Oberbayern besuchen Gedenkstätte am Bezirksklinikum Mainkofen

An einem sonnigen Augusttag konnte Krankenhausdirektor Gerhard Schneider die Mitglieder der oberbayerischen Bezirkstagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Bezirksklinikum Mainkofen herzlich willkommen heißen. Die interessierten Politiker waren extra angereist um die Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus zu besuchen.

Die Zeit von 1933 – 1945 ist ein dunkles Kapitel in der Geschichte der psychiatrischen Einrichtungen des Deutschen Reiches, so auch in Mainkofen.

Als Ort des Erinnerns und Mahnmal wurde deshalb im Jahre 2014 nach 2-jähriger Bauzeit eine Gedenkstätte auf dem Klinikgelände eröffnet. Damit wird der Opfer der Psychiatrie in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Mainkofen gedacht, die nach den menschenverachtenden Vorgaben eines ideologisierten Regimes unmenschliches Leid erfahren mussten.

Vor der Besichtigung dieser Gedenkstätte informierte Krankenhausdirektor Gerhard Schneider in einem anschaulichen Vortrag über die Historie Mainkofens während der Zeit des Nationalsozialismus mit seiner gesamten Tragweite für Patienten und Angehörige. Im Jahre 1934 begann mit dem Inkrafttreten des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ die Durchführung von Zwangssterilisationen in Mainkofen. In der Zeit zwischen 1940 und 1945 nahm dann die menschenverachtende Weltanschauung unter der Herrschaft Hitlers noch weit dramatischere Dimensionen an, die zur Anordnung von Deportationstransporten nach Hartheim und der sog. Hungerskost führten.

„Die Aufarbeitung dieser Zeit sei vielleicht etwas spät, aber dafür umso gründlicher erfolgt“ beendet Krankenhausdirektor Schneider seinen Vortrag, der sich selbst mit sehr großem Engagement dafür einsetzt. Im Anschluss an eine Diskussionsrunde folgte die Führung zur Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen Friedhofes mit Prosektur. Umrahmt wird das Mahnmal von Glas-Stelen mit den Namen der Opfer.

12.08.2020