Nach dem Bau ist vor dem Bau

Nachdem Anfang August der zweite Bauabschnitt am Bezirksklinikum Mainkofen feierlich eingeweiht wurde, steht nun bereits der Baubeginn zum dritten Bauabschnitt bevor. Dabei wird das Zentrum für Gerontopsychiatrie neu gebaut, was den Bezirk Niederbayern rund 42,5 Millionen Euro kosten wird.

Insgesamt fließen in die Neustrukturierung des Bezirksklinikums Mainkofen 145 Millionen Euro, wovon der Freistaat 66 Millionen Euro fördert. Seit 2015 wird immer irgendwo auf dem Klinikgelände gebaut, was bei laufendem Betrieb eine große organisatorische Herausforderung ist. Im Rahmen der Einweihung des zweiten Bauabschnittes hatte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich die Leistungen aller Mitarbeiter unter diesen erschwerten Bedingungen hervorgehoben – vor allem auch des langjährigen Klinikdirektors Gerhard Schneider, der zugleich in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Die Gebäude dokumentierten die Veränderungen in der psychiatrischen Versorgung insgesamt, so Heinrich. „Der Anspruch an ein Klinikum hat sich verändert, etwa weg vom Mehrbett- hin zu Zweibett- oder Einzelzimmer. An solche veränderten Bedingungen muss sich ein großes Haus wie Mainkofen anpassen, um zukunftsfähig zu bleiben“, betonte Heinrich.

Seit 2015 wurden im ersten Bauabschnitt das „Zentrum für Allgemeinpsychiatrie“, die erste Hälfte des „Zentrums für Abhängigkeitserkrankungen“ sowie der Umbau- und die Erweiterungsmaßnahmen der „Krisenintervention“ umgesetzt. Nahtlos ging es 2019 mit dem zweiten Bauabschnitt weiter, bei dem die Kliniken für Neurologie und Neurologische Rehabilitation erweitert und modernisiert wurden und der im gleichen Gebäude integrierte Bereich „Funktionsdiagnostik/Innere Medizin und Endoskopie“ komplettiert wurde. Auch die zweite Hälfte des „Zentrums für Abhängigkeitserkrankungen“ wurde fertiggestellt sowie das Pflegeheim, das mit der Eröffnung im Januar 2019 in „Sozialpsychiatrisches Zentrum Mainkofen“ umbenannt wurde, neu gebaut.

Nun soll im dritten und letzten Bauabschnitt das „Zentrum für Gerontopsychiatrie“ (Gebäude C4 und C5) neu gebaut werden, es besteht aus zwei geschlossenen Stationen mit jeweils 24 Betten sowie zwei offenen Stationen mit je 26 Betten.

Die Bauweise erfolgt analog zu den bisherigen Neubauten: Zwei „Würfel“ bilden zusammen das Zentrum. In einem Würfel sind im Erdgeschoss und Obergeschoss die Stationen. Das Gebäude ist teil-unterkellert, dort ist hauptsächlich die Technik verortet.

Das „Zentrum für Gerontopsychiatrie“ wird zudem eine unterirdische Anbindung an das Neurologische Zentrum bekommen, wo unter anderem die Funktionsdiagnostik, die hauptsächlich Patienten aus dem gerontopsychiatrischen Bereich hat, liegt. Durch die unterirdische Anbindung müssen künftig keine Rettungswagen mehr zum Einsatz kommen, wenn beispielsweise ein bettlägriger Patient einen MRT- oder CT-Termin hat.

Die Kosten für diesen dritten Bauabschnitt betragen rund 42,5 Millionen Euro. Seit Juli wird bereits daran gearbeitet, den Medienkanal für die Technik umzulegen, um Platz für die Infrastruktur aus Wasser, Heizung und Strom zu schaffen. Im Winter können dann die Rodungen beginnen und im Frühjahr soll der Abbruch der Bestandsgebäude erfolgen. Mitte 2022 will man mit den Rohbauarbeiten beginnen, sofern die fachliche Billigung der Regierung von Niederbayern rechtzeitig vorliegt. Bis August 2025 rechnet der Bezirk mit der Fertigstellung und damit mit dem Abschluss der gesamten Neustrukturierung des Bezirksklinikums Mainkofen – einer sowohl organisatorischen als auch finanziellen Mammutaufgabe, mit dem Ziel eines rund um modernen Klinikums, das den Bedürfnissen seiner Zeit gerecht wird.

25.08.2021

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